Dauer: 2-3 Tage (30km) | Beste Zeit: März – Oktober | Paddeltour mit Overnighter | An- / Abreise: Deutsche Bahn |
Der bekannte Outdoor Youtuber „Andreas lebt“ (Andis Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCdCsZW2KaXfS26pmaj-3ILw) war mit seinem Kumpel David 3 Tage mit dem Packraft unterwegs. Wie es sich für Andi gehört mit Overnighter, lecker kochen und starken Regenschauern für echte Outdoorer . Die Tour ist wirklich sehr empfehlenswert. Die Wörnitz ist ein schönes Flüsschen, Harburg ein wunderschöner Ort. Alternativ könnt Ihr auch von Harburg nach Donauwörth fahren. Aber zuerst einmal viel Spaß mit Andis Bericht.
Andreas und David mit dem Packraft auf der Wörnitz
Nach einem Tipp von Davids Onkel, welcher schon viele Paddel-Touren unternommen hatte, entschlossen wir uns, unsere erstes Packraft-Abenteuer auf der Wörnitz zu unternehmen.
Diese ist für eine langsame, ruhige Fließgeschwindgkeit bekannt, was sich hervorragend für uns als Paddel-Anfänger eignete.
Unser Plan war es in 3 Tagen von Öttingen bis Harburg zu gelangen (ca. 25-30 Km, da sich der Fluss oft schlängelt). Zu diesem Zeitpunkt waren wir uns aber noch nicht sicher, ob sich diese Strecke in 3 Tagen bewerkstelligen liese.
1. Tag
Nach der Anfahrt zum Startpunkt, begannen wir mit der Suche nach einer geeigneten Einstiegsstelle. Es waren einige schmale Treppen zur Wörnitz herunter vorhanden, allerdings beschließen wir, bei einer direkt angrenzenden Sportanlage zu fragen, ob es dort nicht eine bessere Möglichkeit einzusteigen gäbe. Glücklicherweise hatte diese Sportanlage eine eigene Einstiegsstelle, mit schwimmendem Steg und wir bekamen die Erlaubnis diesen zu nutzen.
Nachdem wir die Packrafts aufgeblasen und unser üppiges Gepäck sicher am Packraft verstaut hatten, wurden wir auch direkt schon zum Auftakt mit einem leichten Sommerregen überrascht. Über das wechselhafte Wetter an diesem Wochenende waren wir uns aber schon vorher im Klaren. Ließen uns davon aber nicht groß beeindrucken.
Nachdem wir die Boote umgedreht hatten und der Regen etwas nagelassen hatte stiegen wir in die Boote und begannen unser Abenteuer. Nach einigen Minuten vorgeplänkel und austesten der Manövrierbarkeit, fanden wir schnell unseren Rhytmhus und nahmen an Fahrt auf.
Nach der Ankunft an unserer ersten Staustufe, wurden wir mit einem ordentlichen Sommerregen und -Gewitter überrascht. So langsam bekam die Tour genau die richtige Würze, da sowohl David, als auch ich einfach auf solche Dinge stehen.
Wir schmissen uns die Regencapes über und setzten unsere Fahrt in Richtung Staustufe fort. Wohlwissend, dass man sich bei Gewitter nicht auf dem Wasser aufhalten solle, entschlossen wir uns das Wasser an der Staustufe zu verlassen und erstmal etwas abzuwarten.
Als sich das Unwetter ein wenig verzogen hatte, setzten wir unsere Fahrt auf der Wörnitz fort und hielten Ausschau nach einem geeigneten Lager-Platz, denn laut Wetterbericht sollte es sehr bald wieder los gehen. Als wir einen passenden Platz fanden, breiteten wir sofort unsere Ausrüstung zum trocknen aus, da vieles schon nass war.
Glücklicherweise trocknete die Ausrüstung innerhalb einer Stunde in der Sonne gut aus, denn kurz darauf zog der nächste Regen über uns auf. Wir spannten unser Tarp an einem kleinen Wäldchen, welches direkt an der Wörnitz angrenzte und sammelten unsere, zum trocknen ausgebreitete, Ausrüstung biltzschnell zusammen. Grade nochmal geschafft!
Die nächsten Stunden verbrachten wir vom Regen geschützt in unserem Lager und kochten uns Gulasch. Leider kamen wir an diesem Tag wetterbedingt nur um die 5 km. Das mussten wir am nächsten Tag wieder aufholen.
2. Tag
Nach einer erholsamen Nacht und einem guten Frühstück, brachen wir auf zu neuen Abenteuern. Der Weg die Wörnitz entlang gestaltete sich abwechslungsreich und schön. Man kommt an Städte, sowie an sehr natürlichen Abschnitten vorbei. Außerdem bleibt es einem überlassen, ob man sich leicht treiben lässt oder durch Kraftaufwand gut Strecke machen kann beim Paddeln. Man kommt in beiden Fällen relativ gut vorwärts, muss aber immer wieder Staustufen umtragen.
Nach etwa 6 Km entschlossen wir uns eine kleine Siesta in der nähe von Holzkirchen zu machen. Gut ausgeruht starteten wir in den Nachmittag, mit dem Vorsatz noch um die 10 km zu paddeln. Als wir etwa 10 km unterwegs waren, hielten wir ausschau nach einem geeigneten Ausstiegspunkt, an welchem wir gleich unser Lager aufbauen konnten. Wir fanden zwar immer wieder solche Möglichkeiten, allerdings waren diese immer durch Angler belegt. Nach etwa 15 km beschlossen wir total entkräftet unser Lager an einer eher ungünstigen Stelle aufzubauen. Es war direkt vor einem Wasserablass mit einem Kraftwerk.
In diesem Zustand hatten wir aber keine großen Ansprüche mehr und nach einer warmen Mahlzeit, ließen wir diesen anstrengenden Tag zu Ende gehen.
3. Tag
Wir wachten umgeben von Lärm auf, da über Nacht das Kraftwerk angeschalten wurde und neben uns ein Mäh-Dienst anfing die Wiese zu kürzen ..
Ein wenig entmutigt standen wir beide auf und beratschlagten uns bei einem Frühstück wie wir weiter machen würden.
Da nun einige schlagkräfte Argumente dafür stünden uns hier abholen zu lassen, ließen wir die letzte Etappe bleiben. Leider hatten wir durch das Unwetter zu viel Zeit einbüßen müssen und es wäre sonst zu stressig geworden.
Alles in Allem war es aber eine super Tour, die wirklich zu empfehlen ist. Sollte man diese mit Übernachtung draußen unternehmen, ist es aber wohl empfehlenswert das unter der Woche zu tun. Da dann mit Sicherheit weniger Angler an den schönen Lagerplätzen verweilen. Wer nicht so viel Gepäck mit sich führen will, kann kleine Einkaufstrips in den Städten, welche ohnehin passiert werden müssen, einplanen.
Die Strecke war wirklich schön abwechslungsreich und hatte optisch viel zu bieten. Außerdem kam ein schönes Wildnis-Feeling auf den natürlichen Teilen auf.
Eine gute Strecke für Anfänger, wobei diese evtl. nur Teil-Strecken fahren sollten, außer es ist schon genügend Outdoor-Erfahrung vorhanden. Sonst könnten die Übernachtungen evtl. anstrengend werden. Man findet aber durchaus immer wieder sehr schöne Plätze, an welchen man sich nieder lassen kann und sein Zelt o.ä. aufbauen kann. Es sind sogar manchmal Plätze mit extra Lager-Feuerstelle vorhanden.
Streckenweise fühlt man sich sehr abgeschieden, da bei uns kein einziger Paddler unterwegs war. Lediglich von Zeit zu Zeit fuhr man an ein paar Angler vorbei. Wer also auf Ruhe steht, ist hier sehr gut aufgehoben. Zumindest Mitte Juni war dies bei uns so der Fall.
Wir hatten so viel Spaß wie schon lange nicht mehr und freuen uns schon auf das nächste Packraft-Abenteuer!
Lieber Andreas: es freut uns sehr, dass Ihr soviel Spaß hattet. Und ja: das war sicher nicht Eure letzte Tour