Dauer: 3-5h | Beste Zeit: März – Oktober |  Paddeltour | An- / Abreise: ÖPNV |

Wenn Du diesen Text gefunden hast, trägst Du Dich bestimmt schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken die Löcknitz zum Paddeln auszuprobieren. Mir begegnen in Unterhaltungen mit anderen Paddlern viele Beschreibungen der Alten Löcknitz und des Löcknitztals: märchenhafter Wald, Dschungel, 66 Seen Weg mit dem Boot. Und, dass man den spannenden Teil der Löcknitz nicht befahren kann. Es stimmt fast alles. Aber die Löcknitz ist auch im Dschungelteil befahrbar: mit einem Packraft. Es wird nicht einfach und manchmal anstrengend, aber es ist eine tolle, unvergessliche Tour.

Zum Paddeln mit dem Regio

Der Einstieg ist nur 10 Minuten zu Fuß vom Bahnhof Fangschleuse entfernt. Einmal pro Stunde fährt der RE1 von Berlin über Erkner nach Fangschleuse. Dann einfach auf dem Fuß- und Radweg die L23 nach Norden in Richtung Werlsee und Peetzsee entlanglaufen. Wenn die Straße die Löcknitz kreuzt, haben wir den Einstiegspunkt erreicht. Direkt vor oder nach der Brücke haben wir am Ufer Platz unsere Packrafts aufzubauen.

Durch das Löcknitztal läuft auch der Löcknitztalwanderweg. Zu Anfang meist außer Sichtweite der Löcknitz, später oft in unmittelbarer Nähe.  Auf dem Löcknitztalweg läuft ebenfalls der 66 Seen Weg. Der Hauptwanderweg Brandenburgs ist ebenfalls ein Muss für alle bewegungsfreudigen Berliner.

Einsetzen in der Nähe des Bahnhofs Fangschleuse

Nach dem Einsetzen an der Brücke geht es los. Je nach Wasserstand ändert sich die Natur unserer Paddeltour erheblich. Die Löcknitz hat bis zur Unterquerung der A10 und dem Zusammenfluss mit der neue Löcknitz durchaus etwas Strömung. Die Strömung ist spürbarer, wenn der Wasserstand hoch ist. Speziell im ersten Abschnitt wird der Flusslauf nicht von umgestürzten Bäumen befreit. Bei normalem oder höherem Wasserstand sind die meisten Hindernisse soweit unter Wasser, dass man mit etwas Schwung darüber hinwegrutschen kann. Die meisten – nicht alle.

Bei Niedrigwasser dagegen wird die Löcknitz zu einem Hindernisparcours. Umtragen ist mit Packrafts kein Problem. Aussteigen am Ufer zum Teil schon. Bei unserer letzten Tour mit Niedrigwasser sind wir deshalb direkt aus den Booten auf die Baumstämme, haben die Packrafts darüber gezogen und sind wieder eingestiegen. Macht Riesenspaß und beinhaltet ein wenig Nervenkitzel. Vielleicht nicht jedermanns Sache.

Ab Fangschleuse Ort wird es malerisch

Sobald wir am rechten Ufer die ersten Grundstücke erreichen, ist der wilde Teil vorbei. Die Löcknitz ist ab dann etwas langsamer, breiter und zum größten Teil von Hindernissen befreit. Links kommt uns der Wanderweg öfter etwas näher, rechts liegen ab und an schöne Wassergrundstücke. Jetzt können wir uns komplett auf die Schönheit des Löcknitztals konzentrieren. Und es ist hier wirklich malerisch schön. Kurz vor Autobahnbrücke grasen links häufig Schafe. Hier ist auch ein guter Ort, um eine Rast einzulegen. Langsam bekommen wir auch Gesellschaft von anderen Paddlern, da hier auch Kanus und Kajaks durchkommen. Der obere Teil des Löcknitztals bleibt dem Packrafter vorbehalten.

Bis Erkner ist dann Muskelkraft gefragt

Nach dem Zusammenfluss mit der neuen Löcknitz geht es weiter mäandernd durch den Wald und kurz vor Erkner schließlich in den Flakensee. Wer nicht soweit paddeln möchte, kann vorher aussteigen (z.B. an der L38) und mit dem Packraft im Rucksack die paar Meter bis Erkner laufen. So vermeidet man den Haken über das Flakenfließ. Ab Erkner fährt die S-Bahn und alle 30 Minuten der RE1. Eine perfekte Rucksackbootrunde. Aber seid bereit Euer Boot zu putzen, es ist kein „Sonntagsausflug“. Viel Spaß beim Mikroabenteuer!

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